Jung Uhu Michael Gerritzen

Marienkäfer unterwegs

Auf der Suche nach dem richtigen Unterschlupf. Foto: Nina Moltrecht
Kletterkünstler. Foto: Nina Moltrecht
Ersteres in diesem Fall...: Ein Marienkäfer im Sektor Drei Zinnen. Foto: Nina Moltrecht

Wer an sonnigen Tagen im Herbst im Bochumer Bruch klettert, begegnet ganz sicher sehr vielen Marienkäfern. Sie stürmen zurzeit die Felswände. Was machen die da?

Marienkäfer überwintern in Mauerritzen und Felsspalten. Im Herbst nutzen sie die sonnigen Tage für die Suche nach einem Winterquartier. Dabei kommen sie manchmal auch zu größeren Schwärmen zusammen. Sobald es kälter wird, ist von den Käfern nichts mehr zu sehen. Erst im nächsten Frühjahr kommen sie wieder aus ihren Winterquartieren hervor.

Unsere Uhus (Bubo bubo)

Zwei Junguhus am Felsfuß. Foto: Michael Gerritzen.

Der Bochumer Bruch ist Brutgebiet eines Uhu-Paares, das regelmäßig Nachwuchs bekommt. Bereits im Herbst kann man den Balzruf des Uhus im Steinbruch hören. Ende Februar beginnt das Weibchen mit der Brut. Dabei wird es vom Männchen versorgt. Nach 35 Tagen schlüpfen die Jungvögel.

Uhufamilie am Brutplatz 2021. Foto: Martin Metcalf

Richtig spannend wird das Leben der kleinen Familie, wenn die Jungvögel einige Wochen alt sind. Obwohl sie noch gar nicht fliegen können, verlassen sie dann hüpfend den Brutplatz. Dabei können sie ziemlich unsanft auf dem Erdboden landen, von wo aus sie auf Entdeckungstour gehen. Hier werden sie weiterhin von den Alttieren versorgt. Krähen, Igel oder Bussarde werden den Kleinen serviert. Im Spätsommer sind die Jungen selbstständig und suchen sich ein eigenes Revier. 

Uhus 2021. Foto: Christian Loenhoff

Seit 2011 werden die Junguhus im Bochumer Bruch regelmäßig von Ornithologen beringt, die die Entwicklung der Uhus im Steinbruch bereits seit vielen Jahren beobachten.

Brutplatzsuche und Felssperrungen

Weil unser Uhu bei der Auswahl seines Brutplatzes wählerisch ist, unterstzützen die Kletterer die Ornithologen regelmäßig bereits im Winter bei der Suche nach dem von den Uhus jeweils aktuell gewählten Brutplatz. Sobald der Platz bekannt ist, wird in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde ein Teil der Felsen für das Klettern gesperrt. Dabei handeln wir flexibel - je nachdem, welchen Brutplatz der Uhu ausgesucht hat. Im Jahr 2021 brütete das Weibchen erstmals im Sektor Morgensonne, der deshalb bis Ende Juli nicht beklettert wurde. Zusätzlich zu den Felssperrungen verlassen die Kletterer den Steinbruch ganzjährig vor Einbruch der Dämmerung.