Biene an Weidenkätzchen. Foto: NIna Moltrecht.

Pflanzen im Bochumer Bruch

Bläuling auf Golddistel (Carlina vulgaris). Foto: Sixta Görtz


Golddistel (Carlina Vulgaris)

Bis die Golddistel zum ersten und einzigen Mal erblüht, verbringt sie mehrere Jahre als stachelige, unscheinbare Pflanze. Doch wenn es soweit ist, werden ihre goldgelben Blüten von Bienen, Schmetterlingen und Hummeln umschwärmt. Auf dem trockenen, steinigen Boden in der Bruchsohle findet die kleine Schwester der Silberdistel ideale Lebensbedingungen.

Steifer Augentrost (Euphrasia stricta). Foto: Bernd Haynold cc-by 2.5

Steifer Augentrost (Euphrasia stricta)

Auch der Steife Augentrost ist ein typischer Bewohner der Bruchsohle. Von Mai bis Oktober zeigt er seine zarten weißlila Blüten. Der Steife Augentrost ist ein Wurzel-Halbparasit. Das bedeutet, dass er zwar durch sein Blattgrün Photosynthese betreiben kann, seinen Wirtspflanzen aber Wasser und Nährsalze entzieht. Seinen ungewöhnlichen Namen verdankt er übrigens seiner Heilwirkung bei entzündlichen Augenleiden.

Blüte der Nickenden Distel (Carduus nutans). Foto: Sixta Görtz

Nickende Distel (Carduus nutans)

Die nickende Distel ist ein typischer Vertreter der Steinbruch-Flora, denn sie wächst gern auf kalkhaltigen, sommerwarmen Böden. Ihre großen Blüten sind wichtiger Nektarlieferant für Hummeln und Falter. Im Spätsommer und Herbst fressen Distelfinken an den Samenständen.

Blüte des Weißen Hartriegels. Foto: Nina Moltrecht

Weißer Hartriegel (Cornus alba)

Vor allem der Weiße Hartriegel macht den spezialisierten Pflanzen im Bochumer Bruch zu schaffen. Er ist ein Multitalent, das sich rasch ausbreitet und mit den extremen Bedingungen in der Bruchsohle gut zurechtkommt. Ursprünglich aus Sibirien stammend, ist er mit seiner purpurroten Rinde und den weißen Blüten vielerorts zur beliebten Zierpflanze geworden. Von Gärten und Parks aus breitet er sich jedoch inzwischen an vielen Standorten aus und verdrängt heimische und zum Teil seltene Arten.

Der Braunstielige Streifenfarn ist im Bochumer Bruch häufig. Foto: Nina Moltrecht

Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes)

Der Braunstielige Streifenfarn wächst in zahlreichen schattigen Felsrissen des Bochumer Bruchs. Jedes Blättchen dieser anspruchslosen Pflanze trägt Sporenkapseln, die im Juli und August aufplatzen, so dass sich Millionen feiner Sporen mit dem Wind verbreiten können. Der Braunstielige Streifenfarn ist auch in Steingärten beliebt und wächst in Mauerfugen alter Gebäude.

Rundblättriges Wintergrün. Foto: Sixta Görtz

Rundblättriges Wintergrün (Pyrola rotundifolia)

Das Rundblättrige Wintergrün wächst in den schattigen Pionierwäldern am Fuß der Felswände und trägt im Juni und Juli bis zu 30 weiße zarte Blüten. Obwohl die Pflanze im Winter durch das fehlende Sonnenlicht kaum Photosynthese betreiben kann, bleiben ihre Blätter dennoch saftig grün. Ihr Geheimnis: Sie lässt sich von Pilzen mit Nährstoffen versorgen, die diese wiederum den Bäumen entziehen.

Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium)

Unverwechselbar sind die glatten, glänzenden länglichen Blätter des Hirschzungenfarns. Er wächst an feuchten, kühlen Standorten und kommt im Bochumer Bruch an den bewaldeten Hängen und am Fuß der Steilwände vor.

Milzfarn im Bochumer Bruch. Foto: Uwe Bolz.

Milzfarn (Asplenium ceterach)

Der Milzfarn gehört zu den Streifenfarnen, die nur an wärmebegünstigten Standorten vorkommen. Er kann längere Trockenperioden überstehen, indem er die Wedel einrollt und wie abgestorben aussieht. Im Rheinland kommt er an alten Mauern in Ortslage vor. Auf gewachsenen Felsen gibt es in NRW nur wenige Vorkommen, eines davon an einigen sonnigen Felsen im Bochumer Bruch.